Ali Carter - der zum zweiten Mal in einem Masters-Finale stand und um seinen ersten Triple-Crown-Sieg kämpfte - hatte am Ende des ersten Durchgangs mit 5:3 geführt. Der 44-Jährige sah bereits wie der sichere Sieger aus. Bei der Abend-Session drehte aber Ronnie O'Sullivan so richtig auf.
Die Snooker-Legende ließ das legendäre Ally Pally toben. So gelang ihm im vorletzten Frame ein sensationelles 89er-Break. "Ich weiß nicht, wie ich dieses Turnier gewinnen konnte", sagte O'Sullivan gegenüber BBC Sport: "[b]Er hat einige Bälle nicht verwertet, von denen ich dachte, dass er sie nehmen würde. Das hat mir Mut gemacht."
Vor fast 29 Jahren kürte er sich zum jüngsten Sieger des Turniers. Nun hält er auch den Rekord als ältester Titelträger. In dieser Hinsicht überholte er Stuart Bingham, welcher 2020 im Alter von 43 Jahren das Masters gewann.
Für den 48-jährigen Engländer bedeutet der Turniersieg ein Preisgeld von 250.000 Pfund (umgerechnet rund 290.000 Euro), während Carter als Trostpreis immerhin 100.000 Pfund erhält.
Jetzt fehlt nur noch die Weltmeisterschaft
Am 3. Dezember 2023 holte sich Ronnie O'Sullivan bereits die UK Championship. Somit hat der Weltranglistenerste die große Chance, in einen elitären Kreis aufzusteigen. Es gibt nur wenige Legenden, die in einer Saison sämtliche Triple Crown-Events für sich entscheiden konnten. O'Sullivan fehlt zu diesem Kunststück nur noch der Titel bei der Weltmeisterschaft in Sheffield (20. April bis 6. Mai).
Der unterlegene Carter scherzte gegenüber der BBC, dass er sich über O'Sullivans anhaltende Dominanz zunehmend ärgert: "Er fängt an, mich zu nerven. Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich verloren habe. Im Finale geht es nur ums Gewinnen." Lob für den übermächtigen Gegner gab es trotzdem: "Ronnie hat sehr gut gespielt. (...) Wenn man gegen ihn spielt, muss man gegen das Publikum spielen, man muss es akzeptieren. Ich habe mein Bestes gegeben, aber es war nicht gut genug."